Dienstag, 31. Oktober 2017

Lesetipp November 2017: Thomas Bosch, Verbotenes Gelände



Wer im Wahlkampf-Kater und inmitten der Jamaica-Vernebelungen und dem allgemeinen AfD – Gebrumm und seinen verschiedenen Echos einfach mal wieder beim Lesen richtig gut unterhalten werden will, dem empfehle ich dringend den „Mystery – Thriller“ von Thomas Bosch: Verbotenes Gelände.

„Verbotenes Gelände“ ist der Erstling des Münchners Thomas Bosch. Bosch geht einem selbstgewählten, höchst bodenständigen Fahrberuf nach (offensichtlich sehr gerne),hat diverse weitere soziale und wirtschaftliche Betätigungsfelder, war in einem früheren Leben u.a. Journalist. Seine Schreibsicherheit, ja –kunst, beschließt er derzeit verstärkt wieder nutzbar zu machen. Das „Gelände“ erschien 2017 etwa zeitgleich mit einem Sachbuch über seinen Brotberuf im Selbstverlag und als ebook. Ein weiterer Thriller ist laut seiner website thomas-bosch.de in Arbeit.

Das im ersten Augenblick Bestechende und auch Amüsierende des „Verbotenen Geländes“ ist sein Spielort: die amerikanische Garnison auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr und München – Haidhausen. Also Orte, die der süddeutsche Leser kennt, zumindest vom Hörensagen, die den Leser sofort „aufhorchen“ lassen. Geht ein Thriller in der Oberpfalz? Geht! Bosch verwendet geschickt „die Amerikaner“ sowie einige USA-Bezüge des Protagonisten, um sich amerikanische Namen, Verbindungen zu NSA und CIA sowie der US-Army zu erlauben. Damit kommt die globale Agentenwelt ins Spiel, heimattümliches bleibt unschädlich.

Aber was passiert eigentlich? In einer ziemlich obskuren Einrichtung der US-Army am Rande des Areals Grafenwöhr kommt es zu einem unerwarteten Ereignis, was bei den dortigen Wachorganen Alarm auslöst. Der Wachsoldat Brian Mills verschwindet im Einsatz. Seine Mutter taucht bei dem Detektiv Donald Galloway in der Münchner Einsteinstraße auf und bittet um Aufklärung des ominösen Verschwindens. Kurze Zeit später reist sie allerdings grußlos wieder ab in Richtung Staaten. Der Detektiv wäre keiner, wenn er da nicht erst Recht die Fährte aufnähme.

In einer geschliffenen, manchmal ganz zart selbstironischen, jederzeit routiniert den Leser führenden Sprache schildert Bosch die Ermittlungen des sehr menschlichen Münchners mit amerikanischen Wurzeln, der alles andere als perfekt ist. Englisch spricht er kaum, die einladend im Roman auftauchenden Frauen legt er nicht etwa James-Bond-artig flach, manchmal ist er ziemlich ratlos. Ebenso wie seine nebenfigurlichen Ermittlungshelfer und das Personal der Army-Garnison sind die Figuren stringent und überzeugend dargestellt. Die Spielorte wirken authentisch, lebendig. Der Alltag der Figuren macht Spaß, ist voller feiner Erlebnisse (z.B. im ICE, im Cafe am Herkomerplatz). Das ist kein Klamauk, das sind echte Menschen im wahren Leben. Man will sehr bald wie sie unbedingt wissen: was ist da los im Oberpfälzer Wald?

Was da los ist verrate ich natürlich nicht. Die bayerische Mission Impossible, die Bosch Donald Galloway bei Grafenwöhr planen, erleben und knapp überleben lässt lohnt sich wirklich, selbst mit zu durchfiebern.

Das Hardcover und die ebook-datei Thriller „Verbotenes Gelände“ kann man bei Thomas Bosch direkt bestellen –www. thomas-bosch.de
Ebenso erhältlich sind beide Ausgaben auf amazon.

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